Psychische Krankheiten und Stigmatisierung - die Folgen und was Sie dagegen tun können

• 2 min read

Stigmatisierung psychischer Erkrankungen hat tiefgreifende Folgen, besonders auf individueller Ebene. Einer der zentralen Mechanismen ist die verzögerte oder unterlassene Behandlung. Viele Betroffene zögern, Hilfe zu suchen, weil sie Angst vor Diskriminierung haben oder sich schämen. Diese Verzögerung verschlechtert den Krankheitsverlauf oft erheblich. Aus leichteren psychischen Erkrankungen wie einer Depression können schwerere, chronische Probleme entstehen, die schwieriger und kostspieliger zu behandeln sind. Kommt es überhaupt zu einer Therapie, ist diese oft langwieriger und weniger erfolgreich, da die Krankheit bereits tief verwurzelt ist.

Ein weiteres großes Problem ist die Selbstisolation. Betroffene ziehen sich aus Angst vor Ablehnung aus sozialen Kontakten zurück. Dies führt zu Einsamkeit, fehlender Unterstützung und oft zu einer Verschärfung der psychischen Belastung. Isolation erhöht das Risiko für Depressionen und Angststörungen erheblich. Gleichzeitig fehlt es den Betroffenen an zwischenmenschlichem Rückhalt, der ihnen helfen könnte, ihre Situation zu bewältigen. 

Ein damit eng verbundenes Phänomen ist die Selbststigmatisierung. Viele Betroffene übernehmen die negativen Urteile der Gesellschaft und denken von sich selbst: „Ich bin schwach“ oder „Ich bin eine Belastung“. Dieser innere Konflikt führt oft zu Hoffnungslosigkeit und einem Verlust des Selbstwertgefühls. Im schlimmsten Fall endet dies in Suizidgedanken oder gar Suizidversuchen.

Um mit der Belastung fertigzuwerden, greifen viele Betroffene auf ungesunde Bewältigungsstrategien zurück, wie den Missbrauch von Alkohol, Drogen oder Beruhigungsmitteln. Diese Verhaltensweisen scheinen kurzfristig zu helfen, verschärfen aber die Probleme langfristig. Substanzmissbrauch führt nicht nur zu körperlichen Erkrankungen, sondern kann auch eigenständige Abhängigkeitserkrankungen verursachen, die eine weitere Behandlung erfordern.

Darüber zu reden, sich mit Freunden auszutauschen und offen für professionelle Unterstützung zu sein, ist das beste Mittel gegen Stigmatisierung. Psychische Erkrankungen sind keine Seltenheit – statistisch gesehen hat jeder Schweizer mindestens einen Betroffenen in seinem Bekanntenkreis. Sie sind nicht allein, und es gibt Hilfe. Offenheit schafft Verständnis, und Verständnis ist der erste Schritt zu einer Gesellschaft ohne Stigmatisierung.

Thursday, 13 February 2025

Find psychiatrix home care

We use cookies to enhance your browsing experience and analyze site traffic. For more information, please refer to our Privacy Page.

Accept